Erster SpaziergangZweiter SpaziergangErholungStadthausKochstrasseBahnhofSchlachthofNeisswehrBreslauer BrückeBreslauer BrückeEisenbahnüberführungSchützenhaus
Untitled Document

Kreuzkirche [heute: St. Peter- und Pauluskirche]

"...Das Ganze hat eine leicht österreichisch gefärbte, legere Stimmung, eichendorffisch plätschert der Brunnen bei der Kreuzkirche,..."

Befindet sich am Ende der Brackastrasse. Das Gotteshaus wurde in den Jahren 1720 - 1730 als Stiftskirche der Kreuzherren vom Heiligen Grab errichtet. Früher, in den Jahren 1708-1713 wurde das Klostergebäude erbaut. Erster Baumeister war Michael Klein. Nach seinem Tod 1725 beendete die Arbeiten Felix Anton Hammerschmidt. In den Jahren 1730-1731 entstand, dank der Förderung des Breslauer Fürstbischofs Franz Ludwig von Neuburg-Pfalz, im Auftrag des Präpositen Elias Klose, das Kunstwerk der illusionistischen Barockmalerei, eine glanzvolle Polychromie, die das Innere der Kirche schmückt. Die Fresken sind ein Werk der Brüder Christoph Thomas und Felix Anton Scheffler, die aus München nach Neisse kamen. Kloster und Kirche wurden ein Meisterwerk des Barocks. Die Kirche besitzt eine reiche Barockausstattung mit zahlreichen Gemälden von Philip Christian Benthum und Johann Melchior Brandeis. Unabhängig von dem Betrachterssichtpunkt, scheint das Kreuz aufrecht zu hängen - daran erkennt man Kunstfertigkeit der illusionistischen Malerei. Ein schöner Innenraum, in dem das Leben Jesu und Abbild seines Grabs dargestellt wurde.
Die Säkularisation in Schlesien traf den Orden schwer. Im Jahre 1810 erfolgte die Aufhebung des Ordens. Ab 1848 befand sich in den Gebäuden des Klosters ein Krankenhaus, das von Borromäerinnen geführt wurde. Um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Kloster um den Nordflügel erweitert. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Neisse sehr zerstört. Aber die Kreuzherrenkirche mit ihren weithin sichtbaren Türmen wurde nicht beschädigt. Seit 1947 befand sich im Kloster das Priesterseminar der Diözese Oppeln, das 1997 nach Oppeln verlegt wurde. In den Gebäuden wurde im dieselben Jahr eine katholische Bildungsstätte der Diözese eröffnet. Sie besitz über 50 Gastquartiere. In einem anderen Teil des Klosters befindet sich eine Beratungsstelle des Gesundheitsamtes. Im Nordflügel wurde im Jahr 1998 ein humanistisches Gymnasium und Lyzeum der Diözese eröffnet.

Der Hauptaltar in der Kreuzkirche wurde 1730 im Stil des Spätbarocks errichtet. Zur Innenausstattung gehören 13 Altäre, eine Kanzel und Beichtstühle aus den 30er Jahren des 18.Jh. In der Mitte des Altars befindet sich ein Bild von Philipp Christian Benthum. Seitlich des Altarsbildes befinden sich die Holzfiguren (weiß lackiert) des Hl. Augustinus (links) und des Hl. Jacobus des Jüngeren (rechts). Der Tabernakel im Stil des Rokokos ist reich geschmückt, mit dem gekreuzigten Christus in der Mitte. In der Bekränzung das Bild der Gottesmutter mit dem Jesuskind, gemahlt von Benthum, in silbernen Hemdchen und Kronen. An den Seiten des Tabernakels stehen zwei Rokoko-reliquiare. Das Presbyterium besteht aus zwei Kolumnen in Regenzdekoration. In den Gipfeln kann man Engelfiguren sehen. Im Vordergrund der Polychromie befinden sich die Gestalten der drei Erzengel.

Die Kapelle des Heiligen Grabes befindet sich unter dem Nordturm im hinteren Teil der Kirche. In die Eingangsarkade der Kapelle ist ein wunderschön ausgestattetes, hölzernes Rokokoportal eingefasst. An den Seiten Figuren zweier Pilger, Maria Magdalena und Engel mit Werkzeugen von den Leiden des Herrn. Im ersten Teil der Kapelle befindet sich ein Altar zu Ehren der schmerzreichen Muttergottes. Der Eingang zum Heiligen Grab ist mit einem Gitter verschlossen. Im inneren des Grabes ist ein Rokokoaltar mit Christusfigur in einer gläsernen Mensa. Auch die Kanzel aus dem Jahr 1730 ist sehenswert. Sie zeigt ein Motiv der Bekehrung.

Quelle:

Max Herrmann-Neisse: Wallspaziergang bei Neisse, in Neisse: Texte und Bilder, Oficyna Wydawnicza Państwowej Szkoły Zawodowej w Nysie 2005 (Seite 55)

"Nysa, Przystanek wędrowca" Urząd Miejski w Nysie, Nysa 2007 (Seite 12)

Kazimierz Staszków, "Nysa Śląskim Rzymem zwana - spacer po jej zakątkach" (Seite 49)

"Neisse. Kleine Stadtgeschichte In Bildern", Franz - Christian Jarczyk, Würzburg 1994, 10. Kapitel;

"Die Kirche der Hl. Apostel Peter und Paul in Neisse"; Kazimierz Staszków, Ewald Klabisch, Andreas Quaschigroch; Oficyna Wydawnicza K&K;

Neisse/Schlesien: St.Peter und Paul Kreuzkirche; Dreifaltigkeitsverlag München 42 , 1937; (Seite 8)

"Festung Neisse: Kulturerbe Neissischer Fortifikationen"; Nysa 2008; (Seite 9)