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Der Triton- Brunnen
"...das Ganze hat eine leicht österreichisch gefärbte,
legere Stimmung, eichendorffisch plätschert der Brunnen bei der Kreuzkirche."
Max Herrmann- Neisse "Wallspaziergang bei Neisse"
Auf der gegenüberliegenden Seite des Marktplatzes, genau im
Zentrum von Neisse, an zwei Verkehrsstraßen: an der Bracka- Str. (Brüderstrasse)
sowie an der Celna- Str. (Zollstrasse) und am Ring
steht ein schöner Springbrunnen, heute Triton-Brunnen genannt.
Der Triton- Brunnen ist heute vor allem ein Kunstwerk. Er soll
auch die Luft auffrischen, früher lieferte er auch das Wasser für die umliegenden
Häuser. Der Brunnen wurde im hellen schlesischen Marmor (aus Slawniowice) in
den Jahren von 1700 bis 1701 von einem unbekannten Meister ausgeführt. Zur Zeit
der Entstehung des Brunnens lebte in unserer Stadt ein ausgezeichneter Bildhauer.
Er hieß Franziskus Thomas Berger, der eine Skulptur in den Gärten des Bischofs
Franz Ludwigs schuf. Der ausgezeichnete Brunnen ist die Nachnahmung der römischen
Fontana del Tritone von G.L. Bernini an der Piazza Berberini.
Aus einem Becken von geschweiften Grundriß erhebt sich ein
Unterbau. In ihr hebt der Triton eine Muschel an den Mund.
Der Brunnen besteht aus den zwei Becken. Erster ist wie ein Quadrat, er hat
abgerundete Ecken und wellenförmige Seiten. In
der Mitte befinden sich vier Delphine mit den offenen Mäulern, die sich in vier
Himmelsrichtungen wenden. Neben den Delfinen befindet sich das Wappen Neißes
mit dem Datum 1701. Die Delphinen bilden den Grund für eine breite, flache Muschel,
die auf dem Schwanz des Tritons steht. Er drückt mit den Hände eine Muschel,
in die er wie in eine Trompete bläst. Aus dieser Muschel spritzt Wasser, das
in den Becken herunterfällt. Neben dem obersten Becken befindet sich ein kleinerer
Fischteich in Gestalt eines verlängerten Achtecks. Im Übergang zwischen den
Becken werden zwei Delfine angebrachtAn die Kartusche mit dem Neisser Wappen
wurde die Inschrift SPQN, die an die Abkürzung SPQR der altrömisches Formel:
Senatus PopulusQue Romanus anknüpft, angebracht. Diese Sentenz drückte den Stolz
des römisches Volkes aus und war Jahrhunderte lang das Wahrzeichen der Macht
von Rom. Sie war auch Neisse, also dem Schlesischen Rom gerecht.
Kazimierz Staszków "Nysa Śląskim Rzymem zwana- spacer
po jej zakątkach"
"Nysa - przystanek wędrowca". Wyd. Urząd Miejski
w Nysie. Nysa 2007
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